Drei von vier Betrieben rechnen bei der Mehrwertsteuer falsch ab

Die Abrechnung der Mehrwertsteuer in der Schweiz bleibt ein ungelöstes Problem. Die Mehrheit der Betriebe patzt, wenn es darum geht, Formulare richtig auszufüllen.

Konkret stellen die Revisoren in 73 Prozent der Fälle Ungereimtheiten fest. Nachbelastungen, aber auch Gutschriften mit entsprechender Verzugszinsabrechnung werden fällig, wie das Eidgenössische Finanzdepartement auf Anfrage bestätigt. In der Schweiz gibt es 350'000 mehrwertsteuerpflichtige Firmen. Ihnen stehen 165 Prüfer (Vollzeitstellen) gegenüber. Jährlich finden 9000 Mehrwertsteuer-Kontrollen statt. Bei 165 Prüfern ergibt dies rund 53 Prüfungen im Jahr. In den Jahren 2007, 2008 und 2009 wurde durchschnittlich Mehrwertsteuer in der Höhe von über 127 Millionen Franken pro Jahr nachbelastet. Pro Prüfer ergibt sich damit die Summe von fast CHF 770'000 Franken. Abzüglich Lohn- und Arbeitsplatzkosten sowie dem Aufwand für Rechtsmittelverfahren habe der Netto-Nutzen für den Staat immer noch 545'000 Franken betragen. Besonders Branchen wie das Gastgewerbe, die mit mehreren Sätzen abrechnen müssen, haben Probleme.

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